Vierte Etappe - der Wilde Westen, South Dakota


 

 

Die Fahrt zieht sich - Kilometer um Kilometer. Unterwegs in Richtung South Dakota, fast einwenig langweilig: grüne Weite - Maisfelder unterbrochen von Wäldern oder Graslandschaft. Laut singen wir die Country-Songs von Peter, Paul and Mary mit.

 


 

 

 

 

 

 

Ein Wow-Erlebnis ist das Überqueren des Mississippi-Rivers, dem wir nach Drei-Vierteln unserer Reise nochmals begegnen werden. Der Rhein ist ein Flüsschen dagegen!

 

 

 

 

Mitchell: ein kleiner, touristischer Wildwest-Ort (Saloons, Casinos, eine breite Strasse mit wenig Verkehr). Hier besuchen wir den "Corn-Palace", einzig in seiner Art - der Schmuck innen und aussen sind kunstvolle Bilder aus Maiskolben, die jedes Jahr erneuert werden. 



 

 

Die Weiterfahrt: unendliche Weite.... die schnurgerade Strasse endet dort, wo Horizont und Himmel eins werden. Unterbrochen wird die Landschaft von vereinzelten Gebüschen, Weihern, Kuhherden, Hügeln und einsamen Ranches. Allerdings: der Strassenrand gesäumt von Plakaten, die verhindern, dass man sich in der Unendlichkeit ganz verliert.


Unser Ziel sind die "Badlands". Wer sich je die Sehnsucht nach Freiheit und Romantik (Winnetou, Old Shatter- und Old Surehand) bildlich vorgestellt hat (Marlboro-Stimmung) - hier wird man fündig! Ein einsamer Campingplatz, Aussicht auf die "Badlands", rot-glühender Sonnenuntergang, und beim Eindunkeln ein Licht in der einsamen Hütte in der Prärie..... Auch beim Erwachen das gleiche Glücksgefühl wie am Vorabend: Weite, Friede, keinerlei störende Zivilisationsgeräusche, weidende Pferde im Einklang mit einer (scheinbar?) unversehrten Natur. Wir geniessen es mit allen Sinnen!






 

Die "Badlands" sind bizarre Bergformationen aus Sand- und Kalkstein. Sich darin zu bewegen fühlt sich an wie ein Spaziergang in einer Mondlandschaft. Den Klapperschlangen, vor denen gewarnt wird, sind wir zum Glück nicht begegnet. Was man aber antreffen kann: Bisons.

                   




 

 

Nachdem unser Kühlschrank am nächsten Tag in Kürze wieder funktionstüchtig war (der Gasbrenner zündete wegen Verrussung nicht mehr) ging es weiter zu den vier "versteinerten Präsidenten" (Washington, Jefferson, Roosevelt und Lincoln) nach Mount Rushmore. Das übergross in Fels geschlagene Monument beeindruckt als Kunstwerk aber auch als imposantes Staatssymbol, das von gut 3 Mio Menschen im Jahr besucht wird.


 

 

Die Fahrt durch die "Black Hills" erinnert an den Schwarzwald. Danach durch den "Spearfish-Canyon" fühlt man sich heimisch wie in den Schweizer Alpen: Berge, Felsen, Wald und ein munteres Bergbächlein. Das Tal öffnet sich, und wir sind zurück in den Staaten: Die Ortschaften geprägt von Einkaufszentren und Motels, netten Häuschen mit unbelebten Vorgärten - und der enormen Weite der Landschaft.

 

 



 

 

Seit gut vierzehn Tagen sind wir unterwegs in der für Barbara sprichwörtlich "Neuen Welt", die zu sehen sie gemeint hatte, auf's nächste Leben verschieben zu können. Und schon zittert sie, ob die bemessene Zeit nicht zu kurz werden könnte.....

 

"Die kleinen Unterschiede"

  • Im Walmart möchten wir einwenig Wein posten. Das Regal ist vergittert. Die Erklärung: "Am Sonntag wird kein Wein verkauft, erst wieder am Montag."
  • Nach der Wildwest-Einsamkeit übernachten wir in Rapid-City auf einem erstklassigen KOA-Platz. Unsere Nachbarn - ihr Wohnwagen ist länger als unser Haus in Benglen breit ist - installieren sich: Sofa mit US-beflaggtem Kissen, schmiedeiserne Laterne, Blumentrog, ein mächtiger Gasgrill - wir schauen staunend zu, wie die drei Buben schleppen, während der leicht beleibte Vater Anweisungen gibt. Das Familienleben dann, wie man es sich amerikanischer nicht vorstellen kann: Türe auf Türe zu in emsigem Rythmus, die Familie dann friedlich vereint um den Tisch, daneben der Hund, einwenig im Abseits das Grillfeuer, im "Haus" läuft einsam der Fernseher.......

 

 

 

 

 


 

18. August 2010