M A R O K K O

 

 

04. März - 05. April 2012


4. März

Die Fahrt übers Tessin bis Genua ging problemlos. Schon auf dem Campingplatz in Genua trafen wir die ersten Marokko-Mitreisenden an und hatten beim Warten am Hafen die erste Gelgenheit, sich gegenseitig zu beschnuppern. Die Einschiffung verlief ohne Probleme - es war einfach ein langes Warten, bis wir endlich aufs Schiff und unsere Kajüten beziehen konnten. Pünktlich um 18.10h lief die Fähre aus.

Jetzt sind wir seit 41 Stunden auf See und alles ist bestens: die Mitreisenden sind sehr freundlich, das Essen ist ok, das Meer ist ruhig und Ruth ist nicht seekrank geworden. In sechs Stunden werden wir in Tanger ankommen, und dann kann die Reise richtig losgehen.





6. März

Gewiss zwei, wenn nicht drei Stunden mussten wir mit Passkontrolle und Ausreise im Hafen warten. Leider mussten wir dann im Dunkeln fahren, was sehr mühsam war: marokkanische Strassen ohne jede Beleuchtung und mit einigen Polizeikontrollen (inklusive "Bodennägeln"). Gegen 22h kamen wir auf dem Zeltplatz an, assen eine Suppe und gingen dann bald ins Bett.

Der nächste Tag war frei: zuerst einkaufen bei Marjane und ewige Wartezeit im Telekomshop für eine Simkarte. Auf dieser Reise lernen wir das Warten... Dann ein Ausflug in die Medina von Tetouan. Dies war ein Supererlebnis: ein Guide hatte sich uns anerboten und führte uns an die schönsten Orte der Stadt. Es war ein Leben, das völlig faszinierte: die engen Gassen voll von Bazarständen - mal Haushalt, mal Leder, mal Schmuck oder Kleider... Bei der Rückfahrt mit dem Taxi bekam Ruth starke Kopfschmerzen und konnte dann leider nicht am gemeinsamen Nachtessen teilnehmen.


 

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7. März

Heute dann ging es weiter nach Ouzzane. Die Fahrt war wunderschön durch das Rifgebirge - grüne Weiden und oft sanfte Hügel, auf der andern Seite schroffe Felsen. Fast biblisch muteten die Dörfer mit Viehmärkten an, oder die einzelnen Gehöfte, wo Berberfrauen mit bunten Gewändern und verzierten Strohhüten Gras sammelten, oder die friedlichen Schafherden, die von einem Hirten im Kaftan begleitet wurden.




 

Nahe Ouzzane stehen wir gut auf einem "Motelcampingplatz", wo wir in aufgeräumter Stimmung ein gutes marokkanisches Nachtessen vorgesetzt bekamen - ein gemütlicher Abend.

 


 

8. März

Sehr hübsch war das Städtchen Chefchaouen mit seine engen Gassen und bunten Auslagen. Chefchaouen galt über Jahrhunderte als heilige Stadt, die Ausländern unter Androhung der Todesstrafe versperrt war; dies hat dazu beigetragen, dass in ihr mittelalterliche Architektur erhalten blieb.







 

Die Weiterfahrt war schön. Weiterhin viel Grün, sanfte Hügel und zum Teil Färbungen von Braun bis Oker, so dass man am liebsten zum Pinsel greifen würde.




In Moulay Idriss machten wir Halt  und - nicht ganz freiwillig (die Marokkaner sind furchtbar aufdringlich) - aber schlussendlich sehr zu unserem Wohle eine Stadtführung. Das Städtchen ist der wichtigste Wallfahrtsort von Marokko. Ansonsten ist es gegenüber Tetouan und Chefchaouen recht ärmlich. Unser Guide hat uns aber die interessantesten Punkte des Ortes gezeigt und wir haben wieder viele neue Eindrücke sammeln können. Ganz besonders gefiel der reichhaltige Gemüse- und Früchtemarkt, des alles bisher gesehene punkto Farben und Angebot übertroffen hat. Der Abstecher hat sich gelohnt.


Die Hand der Fatima beschützt
die Bewohner vor Bösem.

Das einzige runde Minarett Marokkos
steht in Mulay Idriss.


Süssigkeiten noch und nöcher....


 

 

 

 

 

 

Geflügel wird beim Geflügelhändler frisch gekauft.....


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

..... und das Brot bringen die Leute zum Backen in die Bäckerei.

 

 

 

 

 

 

 

 

Den Zeltplatz in Fès fanden wir leicht - er ist vom Platzangebot sehr gut - von den sanitären Anlagen her eher bescheiden. Endlich wieder mal ein Nachtessen daheim - fein und gemütlich. Das Wömeli hat viel zu leiden: die Strassen sind in recht bedenklichem Zustand mit vielen Schlaglöchern und Schwellen. Wir sind froh, jetzt drei reisefreie Tage vor uns zu haben, d.h geführte Reisen mit dem Bus.



 

11. März

Trotz reisefrei liegen zwei intensive Tage hinter uns.

Der erste brachte uns mit dem Bus nach Meknes und Volubilis.

 

Meknes ist eine sehr interessante Stadt mit viel islamischer Kultur und einer faszinierenden Medina (Altstadt) mit Souk. Meknes ist eine der vier Königsstädte Marokkos und hat ca. 500.000 Einwohner. Aus zwei Stadtkernen bestehend, die voneinander durch den Fluß Boufekrane getrennt sind, erhebt sich Meknes auf einer Hochebene 550 m über dem Meer. Es liegt in einem der landwirtschaftlich reichsten Gebiete mit einem gesunden, milden Klima während des ganzen Jahres. Meknes ist wichtiges Handels- und Handwerkszentrum.

Nach einem interessanten Rundgang aßen wir in einer "Pizzeria" mit einigen Mitreisenden zu Mittag und besuchten dann noch das Mausoleum und den Königspalast.

 







Weiter ging die Busfahrt nach Volubilis.

In der Antike war Volubilis eine wichtige römische Stadt am westlichen Rand des römischen Herrschaftsbereiches. Die Stadt wurde wahrscheinlich um 25 unter Juba II. gegründet, möglicherweise an der Stelle einer karthagischen Siedlung aus dem 3. Jahrhundert v. Chr., erste Siedlungsspuren reichen ins Neolithikum zurück. Diese archäologische Stätte zeigt die am besten erhaltenen Ausgrabungen aus dem römischen Reich in diesem Teil Nordafrikas. 1997 wurde sie zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.







Spät kamen wir auf den Campingplatz zurück nach einem erlebnisreichen und anstrengenden Tag. Die Fahrt war dermaßen holperig, dass Ruth sehr und auch ich einwenig mit Übelkeit zu kämpfen hatten.

 

 

Am nächsten Morgen ging es dann nach Fès.

Fès ist die drittgrößte Stadt Marokkos mit knapp über einer Million Einwohnern.Sie ist die älteste der vier Königsstädte des Landes (Fès, Marrakesch, Meknès, Rabat) und galt nach der Begründung der Qarawiyin-Universität als geistiges Zentrum der Region.

Hassan unser Führer wusste auch hier wieder sehr viel zu erzählen: Interessantes über die Religion, Kultur aber auch immer wieder aus dem praktischen Leben.

 



Fès von Borj Sud (Burgfestung)
aus gesehen


 

 

Der Königspalast

 

 

 

 

 

 

 






Die Medina mit ihrem Souk ist unbeschreiblich! Das Leben zeigt sich hier in allen Facetten, Farben und Dürften. Es pulsiert ohne Ende und lärmt in allen Ecken. Wie hier ein Mensch sich orientieren kann ist unvorstellbar! Unser Hassan schaffte es.

 

Hier lassen wir einfach die Bilder sprechen.....

 

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Hassan führte uns in eine Töpferei, wo wir vor Ort zusehen konnten, wie vollkommen aus Ton durch Form und Farben Kunstwerke entstehen, von A - Z von Hand gefertigt.








 

 

 

 

 

 

 

Eine weniger schöne Arbeit ist das Gerben von Leder. Von einer Terrasse aus konnten wir dem Geschehen weit unten zwischen den Häusern zusehen. Bevor wir auf die Terrasse traten, bekamen wir zwei, drei Lavendelzweige in die Hand, um den Gestank, der von der Gerberei in der Luft stand, besser aushalten zu können. Zu beneiden sind die Menschen, die hier arbeiten in wirklich nicht.






 

Erst spät kamen wir mit vielen Eindrücken nach Hause.

Der heutige Tag war dann wirklich reisefrei. Putzen, waschen, einkaufen und einwenig Ruhe waren angesagt. Ein feines Nachtessen wiedermal aus der eigenen Küche hat gut getan. - allerdings: Ruth ist ziemlich übel erkältet.

12. März

Weiter ging die Fahrt über den Mittleren Atlas nach Midelt. Schnell stieg die Straße bergan - auf dem Col du Zad waren wir auf fast 2200m. Vorher aber machten wir auf dem Balcon d'Ito, von wo aus wir eine grandiose Aussicht ins Land hatten, Mittagsrast.



Im Forêt de Cèdres machten wir einen kurzen Halt und schauten den putzigen Affen, die sich hier frei bewegen, zu. Die Bewaldung in dieser Gegend sind weitgehend Zedern und Steineichen. Nach ca. 4 h Stunden Fahrzeit kamen wir auf unserem Zeltplatz nahe Midelt an. Hier hatten wir zusammen mit Jonny & Ruth und Regula & Jamal ein feines Nachtessen im Restaurant.

 





 

 

 

 

 

 

13. März

Am nächsten Tag dann führte der Weg wieder in tiefere Lagen gegen Süden. In Rich besuchten wir einen kleinen Souk und deckten uns mit Gemüse ein. Sehr angenehm war hier, dass wir nicht dauernd von Händlern bedrängt wurden.


Wunderschön war dann der zweite Teil der Fahrt. Wir fuhren dem Oued (Fluss) Ziz entlang und schlängelten uns durch die enge Gorge du Ziz. Das Land hier ist unglaublich karg und steinig und man fragt sich schon, wovon hier die Menschen leben können. Plötzlich öffnete sich das Tal und vor uns lag der türkisblaue Stausee Hassan Addakhil. Hier machten wir mit Blick auf den See und in die steinigen Berge einen Mittagshalt.







Gegen Abend dann kamen wir zur Source Bleu, einer Oase mit eigener Quelle und hier war auch unser Campingplatz - wunderschön gelegen unter Palmen. Ein freundlicher junger Araber half uns einparken, zeigte uns den ganzen Platz und lud uns dann zum Tee ein. Selbstverständlich kam danach der Handel... Wir kauften zwei schöne baumwollene Halstücher und eine Jallaba (ein langes Kleid). Lästig ist die Aufdringlichkeit der jungen Araber. Weder Nein noch No verstehen sie... Am Abend war es so warm, dass wir

(gut eingepackt) das erste Mal draußen sitzen konnten. Es war ein gemütlicher Abend, wo man auch einmal Leute näher kennenlernte, mit denen wir bislang nur wenig gesprochen hatten.




 

 

 

 

 

 

Am frühen Morgen spazierten wir zum heute verlassenen Ksar von Meski (Ksar = Wehrdorf), welches auf der anderen Seite des Ziz liegt. Vor der Errichtung des Stausees Er Rachidia, durch den der Wasserzufluss des Ziz nun geregelt werden kann, lag das Dorf bei hohem Wasserstand abgeschnitten von der Aussenwelt. Darum wurde das alte Dorf, dessen Häuser weder Wasser noch Strom hatten, von den Bewohnern verlassen und ein neues, moderneres Meski wurde auf der anderen Ziz-Seite auf einer Anhöhe der Quelle erbaut.

Die Überquerung des Flusses erlaubte kein Schwindelgefühl!








 Ganz einfach waren hier die Gräber, gekennzeichnet durch einen Stein nach Mekka hin.

 

Schön war von hier oben die Oase zu sehen, eindrücklich wie jedes Stücklein Erde sorfgältig bebaut und gepflegt wird.





 

14. März

Die Fahrt heute führte durch steiniges Wüstenland. Der Oued Ziz begleitete uns ein weites Stück, gesäumt von der größten zusammenhängenden Dattelpalmenoase Marokkos. Bei einem schönen Aussichtsplatz auf die Oase haben wir in einem Berberzelt einen Kaffee getrunken.



 

In Maadid besuchten wir ein noch bewohntes Ksar. Hier fühlt man sich in den engen, dunkeln Gassen ins Mittelalter zurückversetzt.

Nach einigen Kilometern erreichten wir dann den sehr schönen und gepflegten Campingplatz von Erfoud.








 

Wieder ging es weiter Richtung Süden. In Rissani besuchten wir den Souk, der wieder einen ganz anderen Charakter hatte. Er war sehr authentisch, bunt und lebendig. Wir deckten uns mit Gemüse ein.


 

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15. März

Südlich von Rissani beginnt die Merzouga Wüste. Hier findet man verschiedenste Versteinerungen. In einer Werkstätte am Strassenrand konnten wir zuschauen, wie die Steine zu Tischplatten, Labavos, Schalen und vielem mehr bearbeitet wurden.





 

Die Fahrt war heute nicht sehr lang - schon recht früh kamen wir auf dem schönen Campingplatz mit Sicht in die Saharadünen an. Vor unserem Wömeli defilierte eine Schar Dromedare...





Nach der Besprechung um 15.30h sind wir um 17h auf den Dromedaren in die Dünen ausgeritten - ein wunderbarer Ausflug in die Merzouga Sahara. Zum Sonnenuntergang kraxelten wir auf eine Düne. Die Anstrengung lohnte sich, der Ausblick war großartig. Wir waren fasziniert von der Schönheit der Wüste, der Ruhe und dem Licht- / Schattenspiel. Es war so schön, dass wir hier einfach wieder nur die Bilder sprechen lassen.

 

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Wieder zurück auf dem Campingplatz gab es ein feines marokkanisches Nachtessen - ein gemütlicher Abend.





 

16. März

Heute lag eine lange Etappe vor uns - 290 km die von Merzouga bis Agdz vorwiegend durch Steinwüste mit bizarren Bergen und durch fruchtbare Palmenhaine führte. Vorbei ging die Fahrt an einsamen Dörfern, verloren in der Wüste, aber auch durch größere Ortschaften mit schönen alten Lehmbauten. Jetzt stehen wir auf einem völlig überfüllten Campingplatz in Agdz. Wieder einmal selber gekocht: eine feine Gemüsesuppe.







 

17. März

Durchs wunderschöne, fruchtbare Draatal fuhren wir zunächst bis Zagora. Hier gab es einen Zwischenhalt mit Einkaufen auf dem Markt und einer Kaffeepause. Wieder waren aufdringliche Händler und Kinder sehr mühsam. Erholsam war im nächsten Dorf das Mittagessen bei der Schweizerin Doris Paulus. Das Essen war sehr gut und in ihrem Garten mit vielen Blumen und Gemüse war es sehr ruhevoll. Jetzt ging die Fahrt über eine z.T. sehr schlecht ausgebaute und einspurige Straße weiter bis M'Hamid. Hier haben wir einen hübschen Campingplatz mit schönen roten Teppichen vor dem Womo. Zum z'Nacht gab's Spaghetti - mit uns zusammen aßen Astrid und Egon. Es war ein sehr gemütlicher Abend mit viel Lachen.

 

18. März

Mit 4x4 Offroudern fuhren wir heute in die Wüste. Die vierstündige Fahrt war oft sehr anstrengend, aber auch interessant. Wir begegneten Nomaden mit ihren Dromedars am Ziehbrunnen, sahen ihre Zelte von Weitem und langten bei hohen Dünen an, wo ein Zelthotel stand. Die Einrichtung war einfach, aber sauber. Im großen Beduinenzelt gab es Pfefferminztee und feinen Salat. Wieder zwei reichbefrachtete, interessante Tage.







eine Fata Morgana


 

19. März

Diese Nacht ist bei Ruth die Seuche (Montezumas Rache) ausgebrochen. Dreimal musste sie nachts erbrechen, mit Schlaf war wenig... So bin ich heute über die 200km Rumpelpiste zurück nach Agdz gefahren. Es ging sehr gut, auch mit der Müdigkeit war es nicht schlimm. Im Restaurant bei der Schweizerin haben wir Agaya, ein Pulver gegen Ruths Krankheit bekommen, welches wirklich gut geholfen hat. Jetzt schläft das arme Ruthli und ich bin daran eine Schleimsuppe zu kochen...

In Agdz übernachten wir auf dem gleichen Platz wie vor zwei Nächten.


 

Am nächsten Tag ging es Ruth schon viel besser - zum Frühstück gab's Schleimsuppe und zum Nachtessen Reis und Pouletgeschnetzeltes. Vor der Weiterfahrt konnten wir die Kasbah la Palmeraie anschauen, wo eine Studentengruppe aus Weimar bei den Renovationsarbeiten mit arbeitete. Wir erfuhren viel über den Gartenbau und über das Familienleben der Marokkaner.







 

20. März

Die Fahrt nach Ouarzazate war kurz - gerade recht für Ruth um wieder zu fahren . Im Städtchen gingen wir einkaufen - sogar richtigen Schinken fanden wir! Dann ging's gleich auf den Campingplatz weil wir waschen wollten. Unsere Wäsche haben wir einer freundlichen Marokkanerin gegeben - am Abend brachte sie sie sauber wieder zurück. Dann fuhren wir mit Jonny und Ruth zur Kasbah Aït Ben Haddou, einem Weltkulturerbe wo verschiedene große Filme gedreht wurden (Laurence of Arabia, Gladiator, die Päpstin etc). In Ouarzazate gibt es einige Filmstudios.







 

 

21. März

Die lange Fahrt nach Tata war wunderschön - teilweise durch bizzarre Berge, dann über unendliche Hochebenen und wiederum durch wunderschöne Oasen mit größeren und kleineren Wüstenstädtchen. Die Straßen waren z.t. fürchterlich: Einbahnstraßen, wo man bei Gegenverkehr auf den Schotter ausweichen muss und tiefe Schlaglöcher.







 

Tata ist ein Wüstenstädtchen mit 13 000 Einwohnern. Hier bleiben wir zwei Nächte auf dem Swimmingpool-Camping, wo wir herrlich und sehr ruhig für uns sind. Bei unserer Ankunft gab es ein paar Regentropfen, eine große Seltenheit in diesem Land! Für den Morgen war ein Ausflug mit Bus in die nähere Umgebung geplant. Wir blieben daheim und haben die Wohnung gründlich geputzt, was bei all dem vielen Sand auch bitter nötig war. Heute Abend gibt es eine gemeinsame Abendtafel: jeder bringt etwas mit.

 

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23. März

Die heutige Fahrt nach Sidi Ifni war sehr lang, z.T. sehr rauh und fürchterlich windig. Schon in der Nacht hatte es stark gewindet, am Morgen "geregnet", d.h. Staub vom Himmel gespritzt, und auf der Fahrt dann gab es kleine Sandstürme. Es hatte wenig Ortschaften, die Wüstenlandschaft war einsam. In Guelmim haben wir Kaffee getrunken. Auf dem Campingplatz galt es erst einmal, das Wömeli einwenig vom Sand zu säubern. Jetzt sind auch wir frisch geduscht und fühlen uns wieder besser.





 

 

 

24. März

Weiter fuhren wir über den Antiatlas nach Tafraout. Der erste Teil der Strecke ging dem Meer entlang. Hier sahen wir Dörfer, die kaum marokkanisch anmuteten: weißgetünchte Häuser, alles sehr sauber - Ferienorte. In Tiznit wollten wir einwenig einkaufen und einige der zahlreichen Silberwarenläden anschauen. Ein Guide, der sich Carola aufdrängte, hat dies gründlich vermasselt.

Hinter Tiznit schlängelte sich die Straße durch die Berge. Hier leben die Ammeln, ein Berbervolk, das wegen der schlechten Lebensbedingungen meist in anderen Regionen Marokkos arbeitet. Mit dem Geld, das sie dort verdienen bauen sie schöne Häuser - so sehen die Dörfer außerordentlich gepflegt und wohlhabend aus.




 

 

25. März

Heute ging es weiter durch die Berge, z. T. auf sehr engen Strassen. Die Landschaft war wieder wunderschön - saubere Dörfer wechselten ab mit karger Landschaft. Vorwiegend sahen wir Arganbäume, aus deren Nüssen ein kostbares Oel gewonnen wird. In der Ebene dann war die Luft geschwängert von Orangenblütenduft. Jetzt sind wir auf dem wohl schönsten Campingplatz unserer Reise, in Taroudant: ein paradiesischer Garten mit Swimmingpool und allem was das Herz begehrt. Zum Glück waren wir früh hier, so konnten wir uns einen schönen Stellplatzt aussuchen.





 

Wir blieben zwei Tage auf dem schönen Platz in Taroudant, hatten wieder einmal Zeit zum Putzen und ein schönes Nachtessen und genossen eine wunderbare Massage und Fusspflege.


 

27. März

Weiter ging es dann für uns über die Autobahn, für die Sportlichen über den hohen Atlas nach Marrakesch. Hier hatten wir am ersten Tag eine interessante Stadtführung und abends einen sehr touristischen Folkloreabend mit Nachtessen. Heute ein freier Tag zum Karten schreiben und faulenzen, abends dann noch einmal in die Stadt zum "lädele" im Souk und zum flanieren und Nachtessen auf dem Platz Djemaal el - Fna (dem oralen Weltkulturerbe) - einem Feuerwerk der Sinneseindrücke. Leider war das Wetter eher kühl und regnerisch.

 

Zuerst zeigte unser Guide uns die grossartige Koutoubia-Moschee aus dem Jahre 1162.





 

Dann führte er uns zum Souk. In verschiedene Ateliers sahen wir, wie die Marokkaner aus jeglichsten Rohstoffen (Leder, Garn, Glas, Farbe, Eisen und vielem mehr) Kunstwerke erschaffen, die dann im vorderen Teil des Souks in gepflegten Boutiquen den Touristen angeboten werden. Bei dieser Arbeit zuzuschauen war sehr eindrücklich.

 

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Das Leben pulsiert hier. Es ist eine andere - für uns fremde, aber faszinierende Welt.

 

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Nachmittags und abends schlendern wir über den Djamaa-el Fna-Platz, dem mittelalterlichen Henkersplatz, wo tagsüber Märchenerzähler, Schlangenbeschwörer und Gaukler ihr Geld verdienen. Abends und Nachts stehen hier viele Food-Stände jeglicher Art für das leibliche Wohl der Besucher bereit.

Wiederum erleben wir ein Feuerwerk der Sinne!

 

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Das massentouristische Event mit Nachtessen und ohrenbetäubender Reitervorführung war nicht ganz unsere Sache.



 

30. März

Von Marrakesch nach Essaouira fuhren wir 290 km. Essaouira liegt am Meer und wir hatten uns schon lange darauf gefreut, einmal Fisch zu essen. So fuhren wir per Anhalter (der öffentliche Bus hat uns dann mitgenommen!) am Abend mit Astrid und Egon ins Städtchen. Durch den einheimischen Souk gelangten wir zum Hafen, wo wir eine wunderbare Stimmung durch die Beleuchtung in der Dämmerung erlebten. Auch fanden wir ein schönes Restaurant mit europäischem Standart (Stofftischtücher und Chemineefeuer), wo wir gemütlich und gut zu Abend assen und Barbara's morgigen Geburtstag einklingen liessen.




 

31. März

Heute Morgen wurde ich zuerst von Renate, dann von Giesela, Franz, Astrid und Egon mit einem wunderschönen Kranz plus Orangenmännchen zu meinem Geburtstag begrüßt. Von allen Seiten wurde ich beglückwünscht. Und mein liebstes Wifely schaffte es,

mir ein liebevolles Geburtstagstischlein MIT Päckli (einem wunderschönen Kettenanhänger) und einer lieben Karte zu bereiten.




 

Der Tag war wunderbar - eine zauberhafte Küstenfahrt nach El Jadida, die ich voll geniessen konnte.





 

1. April

In Safi hatten wir das Glück eine sehr eindrückliche Töpferei zu besuchen..

 





 

Wir übernachteten zwei Nächte in Mohammedia, direkt am Atlantik, und wurden am ersten Morgen vom Bus abgeholt für Sightseeing in Casablanca.

2. April

Casablanca ist eine moderne Großstadt mit wenigen alten Bauwerken und geringen marokkanischen Kulturelementen, geprägt aber vom französischen Kolonialismus - mit breiten Boulevards und französisch inspirierten Stadthäusern aus den 30er und 40er Jahren, ergänzt durch neue Hochhäuser und Gebäude in neuorientalischem Stil.



 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die größte Sehenswürdigkeit Casablancas ist ohne Zweifel die Moschee Hassan II, die zweitgrösste Moschee und das höchste Gotteshaus der Welt. Sie fasst über 100.000 Gläubige, 20.000 im Innenraum und 80.000 auf dem großen Vorplatz.

Viele Ingenieure und 30.000 marokkanische Handwerker arbeiteten sieben Jahre lang an der Errichtung des Monumentalbaus am Ufer des Atlantik. Die gigantische Anlage umfasst nicht nur Gebetsräume, sondern auch viele weltliche Einrichtungen (Konferenzräume, Hammam und Museum). Das 1.100 Tonnen schwere Dach lässt sich in fünf Minuten öffnen. Und ein Laserstrahl weist von der Kuppel des Minaretts nach Mekka.





 

Natürlich ist auch "Rick's Café" ein Anziehungspunkt für Touristen. Wir sind nur daran vorbei gefahren, werden uns aber zuhause den Film "Casablanca" bald wieder ansehen.


 

3. April

Anderntags ging der Ausflug per Bus nach Rabat, der Hauptstadt Marokkos. Interessant war der Besuch des Königsplastes, des Mausoleums und den wunderschönen Ausgrabungsort Chellah aus römischer Zeit.

Rabat ist seit 1956 die Hauptstadt Marokkos mit dem Regierungssitz und der Residenz des Königs.




 

Das Mausoleum von Sultan Mohammed V. in Rabat ließ König Hassan II. zum Gedenken an seinen 1961 verstorbenen Vater von einem vietnamesischen Architekten im arabisch-andalusischen Stil erbauen.



 

Das Wahrzeichen von Rabat ist der Hassan-Turm. Das 44 Meter hohe Minarett – geplant waren mehr als 80 Meter – sollte Teil einer Moschee werden, deren Bau schon nach kurzer Zeit im Jahr 1199 abgebrochen wurde.


Der Antike begegnen wir in Chellah, etwa zwei Kilometer vom Zentrum Rabats entfernt. Bevor die Römer kamen und den Ort zu ihrem südlichsten Außenposten in Nordwestafrika machten, hatten hier Karthager die Siedlung Sala gegründet. Ab dem 13. Jahrhundert legten die Meriniden an derselben Stelle eine Nekropole an. Diese Mischung von antiken römischen Ruinen und mittelalterlichem muslimischem Totenkult macht den besonderen Reiz von Chellah aus.




Die Kasbah des Oudayas wurde als Festungsanlage von den Almohaden um 1150 errichtet. Später ließen sich hier aus Andalusien vertriebene Mauren nieder, um als Piraten gegen die Spanier zu kämpfen. Hinter den mächtigen Mauern der Wehrburg tauchen wir ein in ein malerisches Altstadtviertel mit blau-weiß getünchten Häusern aus dem 17. und 18. Jahrhundert.




 

 

4. April

Heute nun sind wir unterwegs nach Moulay Bousselham, unserem letzten Ziel in Marokko, bevor wir morgen dann in Tanger einschiffen zurück nach Spanien. Die Fahrt gegen Norden führt durch grünes Land mit Feldern und Plantagen, wie man es im steinigen Marokko nicht erwarten würde. Aber auch hier wird die Erde mit Esel und dem alten Holzpflug gepflügt.

In Moulay Bousselham war unser letzter Abend - gemeinsames Nachtessen in einem einfachen Fischrestaurant. Es war sehr gut und gemütlich, mit den verschiedensten

Ansprachen. Jene für Renate und Jamal hat Barbara auf Anfrage von Franz und Sebastian gehalten und in diesem Zusammenhang Mani Matters Lied von Sidi Abdel Assar gesungen, was wunderschön als Abschluss zu unserer Marokko-Reise passte.




 

5. April

Am Donnerstag dann mussten wir schon um 1/2 6h aufstehen und die letzten 160 km nach Tanger unter die Räder nehmen - bei Regen. Wiederum lange Wartezeiten am Hafen und diesmal eine recht unruhige Überfahrt nach Algeciras. Nur noch Wenige kamen auf den Campingplatz nach Tarifa. Letztes gemeinsames Nachtessen mit Astrid & Egon und Carola & Heiner. Am nächsten Morgen dann endgültiger Abschied und dann große Putz- und Wäscheaktion, bis aller Saharastaub weggeputzt war.

 

Damit ist die Marokkoreise zu Ende.

...und es beginnt die Reise durch Andalusien...